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増殖 Okawa


Die Okawa Koifarm wurde im Jahr 1903 gegründet. Auf der Farm arbeiten 5 Leute und sie bewirtschaftet 6 Mudponds und drei Gewächshäuser plus noch einmal eine Freianlage mit 12 Betonteichen. Yoneichi Okawa hat zusammen mit seinem Bruder die Geschicke der Farm mittlerweile von seinem Vater komplett übernommen. In den drei Gewächshäusern befinden sich 32 Becken mit über 25.000 Nishikigoi. Die jährliche Produktion an Nishikigoi beläuft sich auf fast 50.000 Stück. Dabei kommen bis zu 25 Verpaarungen an verschiedenen Elterntieren zum Einsatz. Gezüchtet werden außer Go Sanke noch Yamabuki, Kawarimono, Shiro Utsuri, Goshiki, Karashigoi und verschiedenen Ginrin Varietäten. Die Farm züchtet aus sehr namhaften Blutlinien wie Sensuke, Izumiya, Omosako, Sakai, Tanaka, Konishi, Momotaro und Dainichi. Bei so vielen Verpaarungen beginnt die Zucht schon Anfang April und endet erst im Juni. Die Jahresproduktion umfasst dabei etwa 500 Tiere Sansai and up, 3000 Nisai und je nach Qualität der Tosai bis zu 45.000 Stück. Die Farm hält dabei etwa 2000 Tosai Tategoi, 200 Nisai Tategoi und 50 Sansai and up Tategoi. Zu ihren Hauptkunden zählen sowohl einheimische Hobbyisten wie auch diverse Koihändler aus dem asiatischen Raum. In Europa hat die Farm nicht so viele Kunden. Ein neuer und sehr starker Markt ist für die Farm China. Aus China kommen laut Tanaka San die zahlungskräftigsten Hobbyisten. Die Farm ist eine der wenigen Koifarmen in Japan die ihre Kunden rundum betreut. Auf der Farm wird nicht nur japanisch sondern auch englisch gesprochen. Die Brüder Tanaka können internationale Papiere ausstellen und sind dadurch in der Lage in jedes Land der Welt, völlig unabhängig von irgendwelchen Agenten, die Nishikigoi zu versenden. Somit bietet die Farm einen zusätzlichen Service für ihre Kunden.

Die Farm ist ganzjährig geöffnet und bietet jederzeit einen Einblick in die Faszination Nishikigoi. Die beste Zeit eines Besuches ist jedoch der Herbst. Mit dem Beginn des Abfischens Anfang Oktober bis Anfang November findet man auf der Farm die größte Auswahl an Nishikigoi. Wer es auf Tosai, also einjährige Fische abgesehen hat, der kommt am besten Ende März bis Anfang April auf die Farm, kurz bevor die Tosai ein letztes mal selektiert werden und wieder in die Naturteichen entlassen werden. Die Farm wird zweimal im Jahr amtstierärztlich untersucht. Einmal im Frühjahr, etwa Ende März und einmal im November. Dabei wird außer auf den Gesamteindruck auf der Farm auch aus jedem Becken so genannte Pilotfische entnommen. Diese werden dann abgetötet und auf KHV und Frühjahrs Viremie untersucht. Ich besuche diese Farm seit über 5 Jahren und noch nie gab es dabei irgendwelche Beanstandungen am Gesundheitszustand der Nishikigoi. Diese Farm ist eine modernere Farm, was das Wassermanagment anbelangt. Hier findet man nicht nur die klassischen Mehrkammerfilter, sondern auch Beadfilter und Trickelfilter. Gefüttert werden die Nishikigoi ausschließlich mit handelsüblichen Schwimmfutter. In den Naturteichen kommen auch mal Seidenraupen als Futterergänzung zum Einsatz. Bei der Aufzucht der Tosai werden die Tiere bis zu 5 mal selektiert. Die Tosai werden zum Abwachsen auch über Winter in den Gewächshäusern bei 22 Grad Wassertemperatur gehalten. Die restlichen Nishikigoi bei um die 16 bis 18 Grad Celsius. Durch die warme Überwinterung und dem daraus zu folgenden Durchfüttern der Tosai, ist die Farm in der Lage Tosai mit über 40 cm in die Naturteiche zu entlassen. Durch die enorme Größe der Tosai findet man nicht selten Nisai bis zu 60 cm auf der Farm. Die Durchschnittliche Größe der Nisai liegt dabei bei um die 50 cm. Übrigens, wer will, der kann seine Nishikigoi auch zum weiteren Abwachsen auf der Farm lassen. Dabei wird eine so genannte Pondcharge von um die 500 Euro fällig. Eine Replacementgarantie gibt es hier aber, wie auf vielen anderen Koifarmen in Japan üblich, nur im ersten Jahr. Einige Einschränkungen gibt es aber, es dürfen nur weibliche Nishikigoi ab dem Nisaialter wieder in den Mudpond und die Qualität der Nishikigoi muss über dem Standard liegen.

Wenn Sie diese Farm einmal besuchen, dann bringen Sie genügend Zeit mit, denn es lohnt sich nicht nur mit den Brüdern Tanaka über Nishikigoi etwas zu fachsimpeln, sondern auch einige Zeit an dem großen Pond mit den Elterntieren zu verbringen. Gegen über den üblichen Koifarmen hat die Okawa Koifarm nicht nur eine sehr große Anzahl an Elterntieren, nein, auch die Qualität und Größe dieser Tiere ist mehr als beeindruckend. Dadurch, dass die Brüder Tanaka auch der englischen Sprache mächtig sind wird ihr Besuch sicherlich zu einem unvergesslichen Erlebnis.


  • Vor der Farm
  • Die Brüder Tanaka
  • Das riesige Gewächshaus der Farm
  • Becken an Becken
  • Unglaublich groß
  • es gibt überall was zu entdecken
  • Eines der vielen Nisai Becken
  • Beeindruckend
  • Belüftung bei einem der Tosaiponds mit Hilfe eines Paddlers
  • Ein Tosaipond
  • Rieselfilter aus Beton
  • Und hier ein Rieselfilter aus Edelstahl
  • Beadfilter
  • Showpond der Farm
  • Tanaka San bei der Arbeit
  • Und das Handling mit größeren Nishikigoi
  • Tanaka San spricht sehr gut englisch
  • Und wieder die typische Arbeitshaltung in Japan
  • Die Verpackungsstation der Farm
  • Gemütliches Beisammensein auf der Farm
  • Sansai Karashi
  • Nisai Showa aus der Dainichilinie
  • Nisai Platinum und Nisai Shiro Utsuri
  • Nisai Mix der Farm
  • Nisai Shiro Utsuri
  • Sansai Shiro Utsuri
  • Nisai Karashigoi
  • Tosai Showa
  • Tosai Kindai Showa
  • Tosai Shiro Utsuri