Und wieder schneite und regnete es in Niigata ohne Ende. Trübes nasskaltes Wetter kann einem schon den Tag versauen. Nichts zu sehen oder zu spüren von einem goldenen Sonntag. Wie schon gestern vorgewarnt, sollte es heute eigentlich etwas ruhiger ablaufen und so starteten wir alle erst um 10 Uhr. Durch den starken Schneefall entschlossen wir uns kurzfristig einfach um und zogen die Tosaiselektion, die eigentlich für Dienstag geplant war vor. Die erste Station hieß Kaneko Koifarm. Hier angekommen wurden wir von Vater und Sohn Kaneko herzlich begrüßt, anschließend noch eine Tasse Kaffee und schon ging es an die Tosaiselektion. Insgesamt standen drei verschiedenen Tosaibecken auf dem Programm, die Stück für Stück abgearbeitet wurden.
Nach der Kaneko Koifarm ging es etwas höher in die Berge hinein, die Marusyo Koifarm war das Ziel. Der Aufstieg gestaltete sich etwas schwieriger als gedacht. Das Auto von Tamikazu hat keinen Vierradantrieb und so blieben wir doch tatsächlich etwa 600 Meter vor der Farm im Schnee stecken und das bei so starkem Schneefall, dass man kaum die Hand vor Augen sah. Ein Anruf und gefühlte 5 Sekunden später war Makoto mit seinem Auto da und geleitete uns sicher auf seine Farm. Hier trafen wir auch wieder Oomo San, der mir bei der Selektion von Showa helfen wollte. Wenn man als Koiliebhaber die Chance bekommt von einem der besten Showazüchter überhaupt zu lernen, dann ist einem alles Andere gerade mal egal.
Alles in Allem haben ich über 100 Tosai selektiert, von den klassischen Go Sanke Varietäten, über Kawarimono bis hin zu Ginrin Hajiro und Beni Kummonryu ist vieles vertreten. Einzelbilder sind bei so einer großen Anzahl natürlich nicht möglich, also bitte nicht böse sein und ich bin noch nicht fertig mit den Tosai, denn morgen geht es zu Oomo San auf die Farm, wo wir noch zusammen Asagi, Aka Matzuba, Ginrin Showa und Hi Utsuri selektieren.
Noch eine WICHTIGE INFORMATION:
Eine Reservierung von den Tosai ist nicht möglich, es kann am Importtag das erste mal selektiert werden !!!
Zum Tagesabschluß stand ein absolutes Highlight an. NND lud uns alle zu einem traditionellen japanischen Mehrgängemenue ein. Nicht nur das Essen war einfach unglaublich, auch solch eine Lokalität hatte ich bisher nicht gesehen. Es war so beeindruckend, dass ich euch dieses Spektakel und besondere Ereignis in einem Extrabericht vorstellen werde.